Digital Storytelling bedeutet nicht nur eine Geschichte mit einem oder mehreren linearen Erzählsträngen zu schaffen, sondern häufig wird eine ganze Welt gemeinsam von mehreren Usern erschaffen. Es birgt damit ein erhebliches Potential für die handlungsorientierte Medienpädagogik. Ebenso erleichtert die Internetstruktur jenseits von materiellen, logistischen und anderen Barrieren jedem die Bereitstellung und Verbreitung von Inhalten, solange man Netz hat.
Die digitalen Medien ermöglichen es, Geschichten auf neue Art und Weise erzählen zu lassen: Webserien, Games, Viral Spots, E-Books und transmediales Erzählen erweitern das lineare Erzählen, digital und analog, sie ersetzen es nicht. Die Produktion von Digital Stories verlangt selbstständiges Handeln und Lernen. Durch die Verknüpfung verschiedener Medien (Bild, Ton, Video, etc.), die Verlinkung von unterschiedlichen Inhalten, die gemeinsame Recherche und das Verfassen einer ganz neuen Geschichte wird nicht nur Medienkompetenz gefördert. Diese Art des Erzählens ist nicht mehr linear, vielmehr muss kombiniert werden ebenso wie entschieden werden muss, welchem der möglichen Pfade man folgt. Postet beispielsweise das Romeo-Profil einen Link zu einem Online-Magazin und man folgt diesem (man kann es ja auch lassen), kann man sich zum nächsten Link im Artikels treiben lassen und kommt womöglich gar nicht mehr zu „Romeo“ und unserer Geschichte zurück. Das müssen die AutorInnen aushalten, das haben sie nicht mehr in der Hand.